Bürgerstiftung Berlin zeichnet drei Bildungsprojekte mit Friedenspreis aus
Berlin, 14. März 2025 – Konflikte lösen, Vielfalt wertschätzen, Brücken bauen: Drei Berliner Bildungsprojekte werden in diesem Jahr mit dem Buddies for Peace-Preis der Bürgerstiftung Berlin ausgezeichnet. Die Initiativen aus Neukölln, Reinickendorf und Kreuzberg zeigen eindrucksvoll, wie Kinder und Jugendliche aktiv zur Stärkung eines friedlichen Miteinanders beitragen können. Die feierliche Preisverleihung fand heute im Roten Rathaus statt. Die Preisträger stehen exemplarisch für kreative und nachhaltige Ansätze in der Friedensbildung.
Die Preisträger
Den ersten Preis gewann das Peer Helper-Netzwerk Neukölln bzw. das Nachbarschaftsheim Neukölln e.V. – dotiert mit 2.500 Euro. Das Projekt fördert nach dem Prinzip „Jugend hilft Jugend“ soziale Integration, aktive Partizipation und den Zusammenhalt im multikulturellen Neukölln. Nach einer kurzen Ausbildung setzen sich Jugendliche im Alter von 13 bis 21 Jahren als Mentoren ein und geben ihr Wissen sowie ihre Fähigkeiten weiter. Sie entwickeln selbstorganisierte Angebote für Jugendfreizeiteinrichtungen und übernehmen Verantwortung. „Jugendliche als Mentoren in Jugendgruppen einzusetzen ist genial. In diesem Projekt werden junge Menschen gesehen und ihre Talente gefördert. Auf vielfältige Weise bereichern sie die Angebote der Jugendeinrichtungen und sind Vorbild für ihre Altersgenossen. Sie übernehmen Verantwortung, erfahren Selbstwirksamkeit und leben demokratische Teilhabe“, so Kaweh Niroomand, Juryvorsitzender und Geschäftsführer der BR Volleys.
Der zweite Preis ging an das Lasst uns richtig streiten!1.500 Euro Preisgeld ging somit an die Schüler der Lauterbach-Schule. Alle Schüler des Schulverbands der Lauterbach-Schulen im Märkischen Viertel durchlaufen das dreistufige Programm zur Streitkultur: „Cool bleiben“-Workshops, die Ausbildung zu Konfliktlotsen und die Anwendung der „Friedensbrücke“. Schulpsychologen, Sozialarbeiter und Pädagogen arbeiten eng zusammen, damit die Kinder langfristig Konfliktlösungsstrategien erlernen und weitergeben. „Der ganzheitliche Ansatz zur Erlernung von Konfliktlösungsmöglichkeiten für alle Schüler ist umfassend und vorbildlich. Die Kinder werden befähigt, Gefühle wahrzunehmen, eigenständig Konflikte zu erkennen und zu lösen. Die Idee, während der gesamten Grundschulzeit dem Alter entsprechende Streitlösungsstrategien zu trainieren, ist überzeugend und nachhaltig“, erklärte Dr. Diana Marossek, Jurymitglied und CEO von Street Art Berlin.
Den mit 1.000 Euro Preisgeld dotierten dritten Platz errang das Projekt Weltreise der Toleranz vom Gustav-Meyer-Förderzentrum GE. Ein Jahr lang tauchen Jugendliche des Kreuzberger Förderzentrums mit Schwerpunkt geistige Entwicklung in die Lebenswelten ihrer Mitschüler ein. Sie lernen Traditionen, Küche und Feiertage kennen und entwickeln so ein tieferes Verständnis für Diversität. Kunst- und Musikprojekte, Museumsausflüge und Besuche bei den Familien machen das Erlernte erfahrbar. „Toleranz und Verständnis werden auf dieser Reise in die vielfältigen Heimatländer der Schüler geweckt. Interaktive und kreative Elemente fördern die Wahrnehmung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Unbedingt nachahmenswert ist die Einbindung des familiären Umfeldes zur Verstetigung eines respektvollen Umgangs mit anderen Kulturen“, betonte Karen Giese, Jurymitglied und Leiterin des Theaters Strahl.
Feierliche Ehrung mit prominenten Gästen
Die Preisverleihung bot den jungen Preisträgern eine Bühne: Staatssekretärin Christina Henke und Dr. Andrea Grebe, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Berlin würdigten das Engagement der Teilnehmenden. Autorin und Aktivistin Vanessa Ebert alias nessadhs führte durch den Nachmittag, während The Razzones mit ihren Beatbox-Performances für musikalische Highlights sorgten. Die Jury Karen Giese (Leiterin Theater Strahl), Dr. Diana Marossek (Kuratorin und CEO bei Street Art Berlin), Kaweh Niroomand (Geschäftsführer BR Volleys), Jan-Eric Peters (Journalist), Beate Stefanescu (Pädagogin und Beraterin) und Hannelore Weimar (Sekundarschuldirektorin im Ruhestand) wählten die Preisträger aus zahlreichen Bewerbungen aus.
Ein Preis mit Wirkung
Gestiftet wurde die Auszeichnung von Klaus und Lydia Riedel, die 2012 unter dem Dach der Bürgerstiftung Berlin einen Familienfonds gegründet haben, um friedenspädagogische Projekte zu fördern. Ziel ist es, Initiativen zu unterstützen, die sich besonders der Konfliktbewältigung widmen und zu einem friedlichen Miteinander beitragen. Neben einem Preisgeld von insgesamt 5.000 Euro erhalten die Gewinnerteams einen Buddy-Bären der Buddy Bear Berlin GmbH, den sie gemeinsam mit professionellen Street-Art-Künstlern von Street Art Berlin gestalten.
Über die Bürgerstiftung Berlin
Die Bürgerstiftung Berlin führt eine stetig wachsende Gruppe engagierter Menschen zusammen, die sich in ihrer Nachbarschaft mit Zeit, Ideen und finanzieller Unterstützung einbringen. 500 ehrenamtliche Patinnen und Paten sind einmal wöchentlich in den Schulen und Kitas der Stadt aktiv. Dabei wecken und erhalten sie die Begeisterung für das Lesen, die Naturwissenschaften oder die Umwelt. Seit über 5 Jahren bringt die Bürgerstiftung z.B. alte und junge Lesebegeisterte im Projekt „LeseBesuch“ zusammen. Ehrenamtliche lesen dabei Senioren in Berliner Einrichtungen vor. Auch durch die Verteilung von über 30.000 Warnwesten für Schulanfänger sowie verschiedene kulturelle Veranstaltungen hat die Bürgerstiftung bereits auf sich aufmerksam gemacht. Die Bürgerstiftung lädt Privatpersonen und Unternehmen ein, sich gemeinsam für positive Veränderungen in der Gesellschaft einzusetzen.