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Aktionstag: Schichtwechsel bringt Sichtwechsel


Berlin, 25.08.2021. Am 16. September 2021 wird es auch in Berlin wieder einen Schichtwechsel geben. Bei dem Projekt der Landesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e.V. (LAG WbfM) sowie der LAG der Werkstatträte tauschen Menschen mit und ohne Behinderung für einen Tag ihren Arbeitsplatz. Der bundesweite Aktionstag findet in diesem Jahr zum fünften Mal statt.

Der Schichtwechsel gibt Menschen ohne Behinderung aus Berliner Unternehmen die Möglichkeit, die Vielfalt der Teilhabe-Angebote von Werkstätten für Menschen mit Behinderung vor Ort zu erleben. Gleichzeitig erhalten die Teilnehmenden aus den Werkstätten Einblicke in den allgemeinen Arbeitsmarkt, lernen neue Berufsfelder kennen und können Kontakte zu Unternehmen knüpfen. Vor allem aber entstehen Begegnungen, die helfen sollen, auf beiden Seiten Vorurteile abzubauen.

Dahinter steht in erster Linie der Gedanke, dass Arbeit nicht dem reinen Broterwerb dient, sondern – egal an welchem Arbeitsplatz – Struktur und Identifikation schafft. Mehr als 200 Menschen aus über 50 Unternehmen werden an diesem Tag Einblick in eine neue Berufswelt bekommen. 17 Werkstätten aus allen Berliner Bezirken nehmen daran teil. Unternehmen wie die BVG, Siemens, Amazon, Mercedes-Benz sind dabei, außerdem die Feuerwehr und Polizei Berlin. Wie im vergangenen Jahr wird natürlich auf coronakonforme Hygiene geachtet.

Die Werkstätten in Berlin bieten Menschen mit Behinderungen aktuell rund 10.000 Arbeitsplätze. Sie sind ein Ort des persönlichen Wachstums, wirtschaftlicher Innovation und Kreativität, mit ganz unterschiedlichen Tätigkeiten. Die Arbeitsangebote werden kontinuierlich an den technischen Fortschritt und die sich verändernde Arbeitswelt angepasst, vor allem aber an dem einzelnen Menschen. So erhalten Menschen mit Behinderungen attraktive und zeitgemäße Formen von Arbeit.

Bettina Neuhaus, Geschäftsführerin der LAG WfbM: „Es ist uns wichtig, gegenseitiges Verständnis zu schaffen und die Arbeit bzw. die Realität in unseren Werkstätten transparent und erlebbar zu machen. Der Schichtwechsel ermutigt Menschen mit Behinderungen, sich auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt auszuprobieren. Wir freuen uns, dass immer mehr Menschen mit und ohne Behinderung dabei sind und ihre Sicht wechseln können.“

 
Über die LAG WfbM Berlin und LAG Werkstatträte:
Der Schichtwechsel ist eine gemeinsame Aktion der LAG WfbM und der LAG der Werkstatträte, der gewählten Selbstvertretung der Menschen mit Behinderung. In jeder Werkstatt werden Werkstatträte gewählt, die sich zur Landesarbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen haben. Insgesamt sind in den 17 Berliner Werkstätten rund 10.000 Personen mit Behinderungen beschäftigt. Die LAG WfbM Berlin ist der Zusammenschluss der Träger von Einrichtungen, die Menschen mit Behinderungen Teilhabe an Arbeit und Gesellschaft ermöglichen – in Werkstätten, Beschäftigungs- und Förderbereichen und Inklusionsbetrieben. Jede Werkstatt erbringt personenzentrierte Leistungen der Eingliederungshilfe im Rahmen der beruflichen Rehabilitation – in einer Vielzahl von differenzierten Berufsbildungs- und Arbeitsbereichen. Menschen mit Behinderungen können in Berlin aus rund 120 Arbeitsangeboten wählen. Der Personenkreis mit schweren und mehrfachen Behinderungen findet in Beschäftigungs- und Förderbereichen (BFB) passende Angebote.