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Brandenburger Freiheitspreis 2020 geht an Pfarrerin Beatrix Spreng

Brandenburg an der Havel, 25.09.2020. Der Brandenburger Freiheitspreis wird in diesem Jahr an Pfarrerin Beatrix Spreng aus Joachimsthal in der Schorfheide verliehen. Dies gab Dr. Cord-Georg Hasselmann, Kurator des Domstifts Brandenburg, heute bekannt. Der Brandenburger Freiheitspreis steht 2020 unter dem Thema „Demokratie leben – gegen den Populismus“. Beatrix Spreng engagiert sich seit über 25 Jahren gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, vor allem durch ihre Arbeit mit Jugendlichen. Der Preis wird am 11. Oktober 2020 um 17 Uhr im Rahmen eines Festaktes im Dom zu Brandenburg überreicht. Die Laudatio wird Elke Büdenbender halten, die Ehefrau des Bundespräsidenten und Schirmherrn des Preises, Frank-Walter Steinmeier.

Als Beatrix Spreng vor 26 Jahren als Pastorin die evangelische Gemeinde Joachimsthal übernahm, gab es im Ort immer wieder Probleme durch Übergriffe von Rechtsradikalen. Um Kinder und Jugendliche vor dem Abdriften in die rechte Szene zu bewahren, rief Spreng gleich mehrere Gruppen ins Leben – anfangs gegen erheblichen Widerstand. In Bands und Tanzgruppen werden das Selbstbewusstsein und das Gruppengefühl der Jugendlichen gestärkt, damit rechtsradikales Gedankengut keine Chance hat. Vor allem das vielfach ausgezeichnete Projekt „BAFF - Bands auf festen Füßen“ ist weit über die Grenzen Brandenburgs hinaus bekannt. Dahinter verbergen sich derzeit sechs Gruppen mit insgesamt 60 Kindern und Jugendlichen.

Die Preisträgerin wurde aus knapp 50 Einsendungen ausgewählt, sie ist die erste Einzelperson, die mit dem Freiheitspreis ausgezeichnet wird. Domstiftskurator Dr. Cord-Georg Hasselmann erläutert die Nominierung: „Die Grundlagen unserer freiheitlichen Gesellschaftsordnung werden immer unverhohlener durch populistische Bewegungen, überwiegend von rechts, in Frage gestellt. Pfarrerin Beatrix Spreng hat über ein Vierteljahrhundert lang vorbildlich gezeigt, wie wehrhafte Demokratie aussehen kann. Wir hoffen, dass ihr Einsatz viele andere motiviert, sich wie sie, zur Not auch gegen Widerstände, couragiert für die Wahrung unserer Freiheit einzusetzen.“

Beatrix Spreng freut sich sehr über die Auszeichnung: „Unsere Arbeit zeigt, dass wir dem Rechtsextremismus keineswegs hilflos ausgeliefert sind. In Joachimsthal haben Kinder und Jugendliche mit Musik und Tanz fast schon seit Generationen gelernt, selbstbewusst zu werden und Demokratie zu leben. Immer nach dem Motto ‚Ich bin was, ich kann was‘, denn wer das spürt, braucht Andere nicht auszugrenzen.“

 

Der Preis wurde 2015 anlässlich des 850-jährigen Domjubiläums vom Domstift Brandenburg ins Leben gerufen. Er wird alle zwei Jahre an herausragende Personen oder Institutionen, vorzugsweise aus Brandenburg und Berlin, vergeben, die durch ihr Engagement in den Bereichen Kultur, Religion, Wirtschaft oder Politik zur Verwirklichung des Freiheitsgedankens beigetragen haben. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird von der Deutsche Bank AG und dem Technologiekonzern ZF Friedrichshafen AG gefördert. Mitglieder der Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Huber sind Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Dr. Jakob Hein, Prof. Dr. Christoph Möllers und Dr. Sigrid Nikutta. Den Brandenburger Freiheitspreis erhielten bisher das Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. (2016) und die Wohnungsbaugenossenschaft „Bremer Höhe“ eG (2018).

Weitere Informationen unter: brandenburger-freiheitspreis.de

 

Über das Domstift Brandenburg:

Das Domstift Brandenburg ist die älteste Institution des Landes Brandenburg mit einer über 850 Jahre währenden Geschichte. Zu seinen Aufgaben gehören die Erhaltung und zeitgemäße Nutzung des umfangreichen historischen Gebäudeensembles aus Dom, Klausur, Kurien und Nebengebäuden. Mit seinen Konzertreihen, dem Archiv und Museum, den Gottesdiensten und den beiden Evangelischen Schulen zieht der Dom zu Brandenburg jährlich über 60.000 Besucher an. Weitere Informationen unter dom-brandenburg.de.